27.01.2022

Gedenken an die Opfer der NS-Militärjustiz

© Stiftung Sächsische Gedenkstätten

In Torgau am Fort Zinna gedachten Kulturministerin Barbara Klepsch und Markus Pieper der Stiftung Sächsische Gedenkstätten den Opfern der NS-Gewaltherrschaft.

Wir dürfen nicht nachlassen, die Zivilcourage der Menschen zu stärken gegen jede Form von Diskriminierung, Ausgrenzung, Antisemitismus und Hass. Wir müssen Werbende sein für Toleranz und Verständigung

Staatsministerin Barbara Klepsch
© Dirk Heinze

In Torgau befanden sich zwei Gefängnisse der Wehrmachtsjustiz: das Fort Zinna und das Gefängnis Brückenkopf. Während des Zweiten Weltkriegs waren hier etwa 60.000 Häftlinge interniert. Seit 1943 residierte in Torgau zudem das Reichskriegsgericht. Während des gesamten Krieges verhängte es annähernd 1.400 Todesurteile, von denen ca. 1.200 – teils in Torgau, teils an anderen Orten – vollstreckt wurden. Unter den Opfern fanden sich unter anderen Wehrdienstverweigerer, vor allem »Zeugen Jehovas«, Angehörige der Widerstandsorganisation »Rote Kapelle«, französische und polnische Widerstandskämpfer, amerikanische Kriegsgefangene und deutsche Generale.

Mindestens 197 Personen wurden in Torgau erschossen. Andere Quellen legen jedoch die Vermutung nahe, dass die Zahl der Hinrichtungsopfer tatsächlich erheblich höher war.

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