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Sachsens lebendiges Erbe

Für viele Sachsen ist unsere reiche Kultur ein fester Teil ihrer Identität. Die über Jahre gewachsenen Traditionen gilt es zu bewahren und das Erbe lebendig zu halten.

Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch

Welt- und Kulturerbe

Kulturelles Erbe drückt sich in faszinierenden Bauten und Anlagen, aber auch in kulturelle Praktiken und gewachsene Traditionen aus (»Immaterielles Kulturerbe«). Während das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung Ansprechpartner für das UNESCO-Weltkulturerbe ist, befasst sich das Sächsische Staatsminisiterium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus mit dem Immateriellen Kulturerbe.  

UNESCO-Weltkulturerbe

Landschaftspark »Fürst-Pückler-Park Bad Muskau«
© TMGS

Der Muskauer Park/Park Mużakowski ist seit 2004 als gemeinsames polnisch-deutsches Kulturerbe Teil der UNESCO-Welterbeliste. Der ausgedehnte grenzüberschreitende Landschaftspark wurde zwischen 1815 und 1844 von Fürst Hermann von Pückler-Muskau auf seinem Anwesen angelegt. Seit 2019 zählt die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří UNESCO-Welterbe. Sie gilt als herausragendes Zentrum wissenschaftlich-technologischer Bergbauinnovation und als einzigartige montane Kulturlandschaft. Im Erzgebirge wurden wegweisende Organisationsformen und Technologien entwickelt, die die Wirtschaft, staatlichen Systeme und gesamtgesellschaftlichen Umbrüche in Europa und weltweit entscheidend prägten.

Immaterielles Kulturerbe

© Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V

Das immaterielle Kulturerbe repräsentiert eine lebendige Alltagskultur, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturheilkunde und Handwerkstechniken zählen dazu – Wissen und Können, das Menschen ein Gefühl von Zugehörigkeit und Identität vermittelt. Zur UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit zählen – unter anderem auf Initiative Sachsens – die Genossenschaftsidee und der Orgelbau und die Orgelmusik in Deutschland. Sachsen ist mit weiteren Einträgen im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes vertreten. Dazu gehören etwa die Chormusik in deutschen Amateurchören sowie das Kamenzer Forstfest, welches im Jahr 2021 neu aufgenommen wurde.

Erinnerungskultur

Die Gedenkstätten in Sachsen tragen mit ihrem historisch-politischen Bildungsangebot maßgeblich dazu bei, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und für ein demokratisches Zusammenleben einzustehen.

Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch

Die größte Gefahr ist das Vergessen.

© Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Verschiedene Gedenkstätten und Informationszentren in Sachsen dokumentieren die jüngere sächsische Geschichte und leisten an authentischen Orten einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der kommunistischen Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR (SED-Regime). Sie sammeln, bewahren und forschen zu den Orten politischer Verfolgung Zeugnisse und vermitteln das Wissen in Ausstellungen vermitteln. Darüber hinaus erreichen Sie gerade junge Menschen mit Lesungen, Konzerten, Theater und Kunstprojekten. Einen wesentlichen Beitrag zur Erinnerungskultur leistet die Stiftung Sächsische Gedenkstätten (StSG)

Industriekultur

Das Leben vieler Sachsen ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Freistaats verbunden. In fast jeder Familie findet sich jemand, der mit dem Bergbau, Textilien, der Eisenbahn oder dem Autobau zu tun hatte und Geschichten erzählen kann.

Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch

Industriekultur erzählt Geschichte

Außenansicht Industriemuseum Chemnitz
© Industriemuseum Chemnitz

Wirtschaftlicher Aufschwung war immer die Basis des Kulturlandes Sachsen. Zahlreiche historische Industriebauten prägen noch heute das Bild der Regionen und Städte im Land. Daher versteht sich der Freistaat auch als ein Kultur- und Industrieland – die Industriekultur ist Teil der sächsischen Identität. Um die sächsische Industriekultur zu pflegen und weiterzuentwickeln, hat das Kulturministerium die »Koordinierungsstelle Industriekultur« eingerichtet, die bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (KdFS) angesiedelt ist. Über deren Informations- und Kommunikationsplattform wird das landesweite Netzwerk Industriekultur aufgebaut und gepflegt.

Landesausstellungen

Sachsen präsentiert seine Kulturgeschichte

Plakat zur 4. Sächsischen Landesausstellung 2020 »Boom.«

In unregelmäßigen Abständen finden in Sachsen Landesausstellungen zu landestypischen Kulturthemen statt. Diese Ausstellungen werden als herausragende kulturelle Ereignisse konzipiert, die über das Sommerhalbjahr Einwohnern und Besuchern sächsische Geschichte, Identität und kulturelles Selbstverständnis vermitteln. Unter dem Titel »Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen« fand die 4. Sächsische Landesausstellung im Jahr 2020 in Südwestsachen statt - einer europäischen Kernregion der Industrialisierung.

Sorben

Zweisprachigkeit ist eine Bereicherung für die Lausitz

Sorbisches National-Ensemble
© Matthias Bulang | SMKT

Die sorbische Sprache und Kultur ist seit Jahrhunderten in der Lausitz beheimatet. Diese Vielfalt bereichert das Miteinander in der Region. Mit der Imagekampagne „Sorbisch? Na klar.“ setzt das Kulturministerium ein klares Zeichen, dass die Zweisprachigkeit in der Lausitz einerseits ganz selbstverständlich ist, andererseits ein hohes Gut, das es zu bewahren gilt. Darüber hinaus unterstützt das Kulturministerium die sorbischen Einrichtungen der Region (Theater, Ensembles, Museen, und so weiter), die die Traditionen des sorbischen Volkes vor Ort lebendig halten. Dazu zählen etwa die Stiftung für das sorbische Volk/Załožba za serbski lud oder das Sorbische National-Ensemble/Serbski ludowy ansambl.

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