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Fachregierungserklärung Kultur und Tourismus

Staatsministerin Barbara Klepsch: »Kultur und Tourismus in Sachsen weiter gemeinsam voranbringen«

Staatsministerin Barbara Klepsch bei der Fachregierungserklärung am 1. Februar 2023 im Sächsischen Landtag 

»Kultur und Tourismus sind in Sachsen essenziell miteinander verbunden. Sie sind wichtige Botschafter für unser Land und prägen ganz wesentlich das Bild von Sachsen, das wir in die Welt senden. Gleichermaßen sind sowohl die Tourismusbranche als auch unsere Kulturlandschaft unverzichtbare Wirtschaftsfaktoren und Einkommensquellen für viele Menschen. Wir Sachsen dürfen uns nicht ohne Stolz Kulturreiseziel Nummer 1 in Deutschland nennen«, betonte die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch in ihrer Fachregierungserklärung am 1. Februar 2023 im Sächsischen Landtag.

»Welchen besonderen Stellenwert Kultur und Tourismus für die Koalition hat, zeigt die Entscheidung für einen eigenständigen Geschäftsbereich bei der Regierungsbildung 2019. Ich bin stolz, als Ministerin für diese beiden so wichtigen Bereiche Verantwortung zu tragen, die so maßgeblich den Blick auf unseren Freistaat prägen. Zu meinem Amtsantritt vor etwa drei Jahren habe ich mir vorgenommen, diese Schätze noch mehr zum Leuchten zu bringen. Mir ist es ein Herzensanliegen, die beiden Bereiche noch näher zusammenzubringen und noch mehr voneinander profitieren zu lassen. Ein schwerer Schlag war vor drei Jahren der Beginn der Corona-Pandemie. Doch gerade in dieser Zeit hat sich die Symbiose von Kultur und Tourismus bewährt. Wir haben genau hingehört, was gebraucht wird und zahlreiche Hilfen auf den Weg gebracht«, so die Ministerin weiter.

Kultur und Tourismus sind in Sachsen essenziell miteinander verbunden. Sie sind wichtige Botschafter für unser Land und prägen ganz wesentlich das Bild von Sachsen, das wir in die Welt senden.

Staatsministerin Barbara Klepsch am 1. Februar 2023 im Sächsichen Landtag

Ausblick für den Bereich Kultur

Neben umfangreicher Corona-Hilfen hat das Kulturministerium in den vergangenen Jahren zahlreiche Vorhaben vorangebracht. Dazu gehören die Neufassung der Förderung im Bereich der Kulturellen Bildung mit der erstmaligen Förderung der Jugendkunstschulen, die Erhöhung der Kulturraummittel und allgemeinen Kulturförderung sowie die Verstetigung und Erhöhung des Kulturpakts. Sachsen hat die Wismut-Stiftung gegründet und aufgebaut sowie die Gründung des Landesverbands Industriekultur und Entwicklung des Zweckverbandes Industriemuseum im Nachgang zur 4. Landesausstellung »Boom.« 2020 unterstützt. Ebenso begleitet und unterstützt der Freistaat Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025.

Mit dem Vierten Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das Sorbische Volk gemeinsam mit dem Bund und Brandenburg wurde eine gute und verlässliche finanzielle Grundlage für die Förderung der sorbischen Sprache und Kultur gelegt. Ebenso unterstützt und begleitet Sachsen die Umsetzung des Strukturwandelprojekts »Sorbisches Wissensforum am Lauenareal« in Bautzen. Gemeinsam mit dem Bund unterstützt Sachsen die Erweiterung der Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz und steht bereit, wenn es um einen ergänzenden Neubau für das Karl-May-Museum in Radebeul geht.

Die Museumskonzeption 2030 wird die bestehende Konzeption von 2020 fortschreiben und die starke Museumslandschaft im Freistaat Sachsen weiter stärken. In einem Landesbibliotheksentwicklungsplan soll gemeinsam mit dem Bereich Wissenschaft und Forschung Grundsätze festgehalten werden, mit denen sich die Bibliotheken besonders im ländlichen Raum als Bildungsorte, Medienzentren und kulturelle Treffpunkte noch stärker aufstellen können. Im vergangenen Jahr startete der Kulturdialog »Zukunft Hoch K« mit dem Thema »angemessene Vergütung und soziale Lage«. Mit den zwei leitenden tehmen »Publikumsgewinnung und -bindung« sowie »Werte und Wertschöpfung« wird der intensive Austausch in 2023 fortgesetzt.

Sachsen wird in den kommenden Jahren verschiedene kulturelle Schwerpunkte setzen. So wird als Landesthema ein Jahr der »Jüdischen Kultur« für 2026 vorbereitet. Auch die 5. Landesausstellung »Meißen 929 – 1100 Jahre Sachsen« für 2029 wird in den nächsten zwei Jahren konkretere Züge annehmen.

Ausblick für den Bereich Tourismus

Ein thematischer Schwerpunkt des Tourismusministeriums im Jahr 2023 wird die Entwicklung einer umfassenden neuen Strategie, eines Masterplans für den Tourismus in Sachsen sein. Es gilt, die vorhandene Basis zu stärken und zu verabreden, was beibehalten wird, aber auch wo neue Themenfelder mit Kreativität und Ideen bewegt werden sollen. Das betrifft insbesondere die Bereiche Vermarktung, Ganzjahrestourismus, Nachhaltigkeit, Fachkräfte, Digitalisierung, Mobilität und Finanzierung.

Das Standort- und Tourismusmarketing für das Kulturreiseland Sachsen durch die Tourismus Marketinggesellschaft Sachsen (TMGS) wird weiter gestärkt. Die sieben Tourismusregionen, die sogenannten Destinationsmanagementorganisationen (DMO), und der Landestourismusverband (LTV) als wichtiges Bindeglied im sächsischen Tourismus werden in ihrer Arbeit unterstützt. 

Ein wichtiges Thema bei der künftigen Entwicklung der Branche ist der Ganzjahrestourismus. Ab diesem Jahr wird das Tourismusministerium ein Förderprogramm für Investitionen in Höhe von rund 7 Millionen Euro auflegen. Eine Möglichkeit für die Wintersportregionen saisonunabhängiger zu werden, sind Investitionen in den Radtourismus. Um die Reiseregionen und interessierten Kommunen bei der Entwicklung solcher Angebote zu unterstützen, hat das Tourismusministerium die Sächsische Netzwerkstelle für Mountainbike-Tourismus ins Leben gerufen.

Ein weiterer strategischer Schwerpunkt der kommenden Jahre wird sein, das touristische Sachsen fit für die digitale Welt zu machen. Gemeinsam mit LTV und TMGS setzt das Tourismusministerium hier weitere zentrale Projekte um und stellt dafür erhebliche finanzielle Mittel bereit. Dazu zählt das Aufsetzen und Etablieren einer zentralen Digital-Architektur für Sachsens Tourismus durch die TMGS mit der sachsenweiten Datenbank »SaTourN« als Herzstück. Die praktische Begleitung kleiner und mittelständischer touristischer Unternehmen bei der Umsetzung digitaler Lösungen im Rahmen des Projektes »Tourismus 360Grad Digital« des LTV wird 2023 und 2024 fortgesetzt.

Für die Tourismusbetriebe gibt es in den kommenden Jahren nicht nur die eine Herausforderung. So ist nicht erst seit Corona der Fach- und Arbeitskräftemangel ein allgegenwärtiges Problem. Deswegen wird das Tourismusministerium die, gemeinsam mit LTV und DEHOGA gestartete, Fachkräfteinitiative »Tourismustalente« mit voller Kraft weiterführen.

Redebeitrag in der Mediathek des Sächsichen Landtags

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